Von hellen und dunklen Nächten
Lyrik & Vokalwerke a cappella aus drei Jahrhunderten
Von hellen und dunklen Nächten haben wir gesungen. Rückblickend auf die vergangenen eineinhalb Jahre und die Unmöglichkeiten, die die Pandemie natürlich nicht nur aber dennoch in besonderer Weise für den Chorgesang mit sich gebracht hat, könnte man den Titel als Metapher betrachten. Es gab die hellen Momente, beispielsweise im Sommer 2020, als das Singen in kleineren Gruppen und entsprechend großen Räumen mit durchgehender Belüftung für ein paar Wochen möglich war.
Welch ein Lichtblick und was für eine Wohltat, gemeinsam mit vertrauten Menschen wieder die Stimmbänder zum Schwingen zu bringen. Beherrschend waren aber die dunklen Nächte, wenn wieder und wieder Projekte und Konzerte abgesagt werden mussten, gemeinsames Singen verboten war. Wie groß war da die Freude, als wir im Juni diesen Jahres wieder mit Proben beginnen durften. Zunächst unter freiem Himmel und mit Eichhörnchen (und Mücken) im Schlosspark Pankow. Gerade rechtzeitig, als es immer früher dunkel und langsam auch herbstlich kühl wurde, fanden wir „Probenasyl“ in der St. Adalbert Kirche in Berlin-Mitte.
Eigentlich jedoch ist der Titel des heutigen Konzertprogramms von Finnland inspiriert. Im Mai 2020 hätte uns unsere Konzertreise dorthin führen sollen. Seit ich vor nunmehr fünf Jahren die künstlerische Leitung des Carl-von-Ossietzky-Chores übernommen habe, stehen immer wieder Werke finnischer Komponisten auf dem Programm. Die Klangsprache ist ansprechend, modern und von der Gesangsstimme inspiriert. In dieses Land zu reisen, die Menschen kennenzulernen, Eindrücke von der Weite der Natur mit den Klängen zu verbinden und dadurch die Musik ganz anders zu erleben, das wollte ich mit meinem Chor teilen. Inzwischen ist diese Reise schon das zweite Mal verschoben – aber die Vorfreude auf Mai 2022 steigt.
Wir wollten – reich an Eindrücken – im Juni 2020 unser Finnland-Programm hier in der Dorfkirche Alt-Tegel präsentieren. Zwei Verschiebungen später und noch vor unserer Konzertreise freuen wir uns, mit Werken von u.a. von Henry Purcell, Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel, ergänzt durch Texte von Rainer Maria Rilke und Mascha Kaléko heute wieder hier zu Gast zu sein.
Mitwirkende:
Carl-von-Ossietzky-Chor Berlin
Homa Faghiri (Rezitation)
Berit Kramer (Leitung)
Aufführungen:
Sonntag, 31. Oktober 2021, 17.00 Uhr, Kulturkirche am See, Alt-Tegel