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Willkommen beim Carl-von-Ossietzky-Chor Berlin

Der Carl-von-Ossietzky-Chor Berlin ist ein gemischter Kammerchor, der jährlich etwa zwei thematische Programme erarbeitet und in Konzerten in Berlin sowie dem Umland präsentiert. Geistliche und weltliche Programme wechseln einander ab, die großen Klassiker der Chorliteratur werden unbekannteren, zeitgenössischen Werken gegenübergestellt. Konzertfahrten führten den Chor u.a. nach Zürich, Weimar, Quedlinburg, Meißen, Norwegen und Finnland. Seit 2023 singt der Chor unter der Leitung von Volker Hedtfeld.

Ungefähr 35 Sängerinnen und Sänger und ihr Chorleiter haben allesamt einen ambitionierten Alltag. Darum finden wir es ausgesprochen befreiend, abends in einer offenen, warmen und unbefangenen Atmosphäre etwas völlig anderes zu machen als tagsüber. Mit unserem musikalischen Ehrgeiz schaffen wir es auch zu später Stunde hochkonzentriert zu proben - bei ein bis zwei neuen Programmen pro Jahr ist das unerlässlich. Zusätzlich zu den wöchentlichen Proben, meist in der Schlussphase der Konzertvorbereitungen, finden intensive Probenwochenenden statt, die wir in Berlin oder auf dem Brandenburgischen Land verbringen.

 

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Fotos: Jana v. Brandenstein

Unsere Wurzeln

Das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Berlin-Pankow, früher Erweiterte Oberschule "Carl von Ossietzky", ist die musikalische Geburtsstätte und damit der Namensgeber unseres Chores.
Wolfgang Roterberg, damaliger Musiklehrer an dieser Schule, hatte 1976 die Idee, mit ein paar besonders musikbegeisterten Schülern einen Jugendkammerchor, eben den Carl-von-Ossietzky Chor Berlin, zu gründen. Er hat es geschafft, aus einem kleinen Schulchor ein musikalisches Ensemble zu formen, das selbst die Säle der großen Bühnen der DDR (Gewandhaus Leipzig, Schauspielhaus Berlin etc.) füllte und auch den Vergleich mit den dort auftretenden Profichören nicht scheuen musste. Nach 25 Jahren unter seiner künstlerischen Leitung übergab er im Jahr 2001 die Chorleitung an seine Schülerin Manuela Kögel. Aus ihrem ästhetischen Ansatz, thematische Programme unter dem Aspekt der Klangsinnlichkeit zusammenzustellen, entstanden in regelmäßigen Abständen in sich geschlossene Aufführungsprojekte. Aus dem Jugendkammerchor war inzwischen ein renommierter Kammerchor Berlins geworden.

Unter der künstlerischen Leitung von Berit Kramer (2016 bis 2023) griff der Chor in den letzten Jahren vermehrt auch gesellschaftliche Themen auf und bezog musikalisch Stellung, wie insbesondere in den Programmen „Friede! Sei!“ und „Seele, vergiss sie nicht“ sowie im Herbst 2019 mit „Wir müssen ihre Münder sein“ geschehen.


Carl von Ossietzky

(* 3. Oktober 1889 in Hamburg, † 4. Mai 1938) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Redakteur.

Foto gemeinfrei

Nach dem Tod von Siegfried Jacobsohn, dem Gründer der Zeitschrift Weltbühne, war Carl von Ossietzky ab 1927 gemeinsam mit Kurt Tucholsky der Herausgeber der Weltbühne in Berlin.
Ein Bericht über die geheime Aufrüstung der Reichswehr führte zum international aufsehenerregenden "Weltbühne-Prozess" 1931, in dem Carl von Ossietzky wegen Landesverrats zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Als Pazifist und Demokrat wurde er am 28. Februar 1933 durch die Nationalsozialisten verhaftet, in Berlin-Spandau interniert und danach in die Konzentrationslager Sonnenburg und Emsland verschleppt. Während dieser Zeit wurde er immer wieder schwer gefoltert.
Am 23. November 1936 wurde Carl von Ossietzky der Friedensnobelpreis für das Jahr 1935 zugesprochen, den er auf Weisung Adolf Hitlers jedoch nicht annehmen durfte. Im Zuge der Nobelpreis-Kampagne wurde er zunächst in das Berliner Staatskrankenhaus der Polizei verlegt, starb jedoch zwei Jahre später an Tuberkulose und den Folgen der Folter.